Grundlagen der Fotografie: Das Belichtungsdreieck.

Verschlusszeit, Blende und ISO einfach erklärt

Grundlagen der Fotografie: Das Belichtungsdreieck.

Verschlusszeit, Blende und ISO einfach erklärt

Erfahrungen und Tipps

für Einsteiger

Grundlagen der Fotografie

Die zehn grundlegenden Kameraeinstellungen

Das Belichtungsdreieck verstehen

Die drei Grundpfeiler der Fotografie

Die drei Grundpfeiler der Fotografie – Eine einfache Anleitung für Einsteiger

In der Fotografie spielen drei Einstellungen – Verschlusszeit, Blende und ISO – eine zentrale Rolle für die Bildgestaltung. Sie werden oft als das Belichtungsdreieck bezeichnet, da sie gemeinsam steuern, wie viel Licht auf den Sensor trifft. Anfänger können sich mit diesen Grundlagen leicht vertraut machen, indem sie lernen, wie jede Einstellung die Helligkeit und Schärfe eines Bildes beeinflusst. Diese Anleitung beschreibt die drei Einstellungen im Detail, zeigt typische Anwendungsbeispiele und gibt eine Allround-Empfehlung für allgemeine Aufnahmen.

Ein Tipp, den jeder Fotograf wissen muss, ist:

Achten Sie auf das Licht und verstehen Sie, wie es Ihr Motiv beeinflusst.

Licht ist das zentrale Element in der Fotografie – es bestimmt nicht nur die Stimmung und Atmosphäre eines Bildes, sondern hebt Details hervor und definiert Formen. Ob natürliches Licht, Kunstlicht oder eine Mischung beider: Wenn Sie lernen, Licht gezielt einzusetzen und sich dessen Eigenschaften (Intensität, Richtung, Farbe) bewusst sind, werden Sie in der Lage sein, Ihre Motive wirkungsvoller und eindrucksvoller festzuhalten.

1. Verschlusszeit: Bewegung und Schärfe

Die Verschlusszeit legt fest, wie lange der Kameraverschluss geöffnet bleibt, um Licht auf den Sensor zu lassen. Damit beeinflusst sie, wie Bewegung im Bild erscheint und wie hell das Bild wird.

  • Beispiel 1: Sport- oder Actionfotografie
    • Einstellung: 1/1000s oder schneller
    • Beschreibung: Eine kurze Verschlusszeit von 1/1000s oder kürzer eignet sich hervorragend für schnelle Bewegungen wie bei Sportaufnahmen. So wird z. B. ein Fußballspiel oder ein sich schnell bewegendes Tier scharf festgehalten, ohne Bewegungsunschärfe.
  • Beispiel 2: Landschaftsaufnahme mit Wasserfall
    • Einstellung: 2-5 Sekunden
    • Beschreibung: Eine lange Verschlusszeit von mehreren Sekunden kann dazu genutzt werden, um Bewegung als weiche Unschärfe darzustellen. Beim Fotografieren eines Wasserfalls ergibt dies einen „weichen“ Look, der Bewegung zeigt, während die Umgebung scharf bleibt. Ein Stativ ist hier unverzichtbar, um Verwacklungen zu vermeiden.
  • Beispiel 3: Alltagsaufnahmen und Straßenszenen
    • Einstellung: 1/125s bis 1/250s
    • Beschreibung: Für normale Straßenszenen, bei denen Menschen sich langsam bewegen, bietet eine Verschlusszeit von etwa 1/250s ein ausgewogenes Ergebnis. Dies reicht aus, um den Moment festzuhalten und leichte Bewegungen klar darzustellen.

2. Blende: Tiefenschärfe und Lichtaufnahme

Die Blende bestimmt die Größe der Öffnung im Objektiv und beeinflusst sowohl die Bildhelligkeit als auch die Tiefenschärfe – also wie viel vom Bild scharf dargestellt wird.

  • Beispiel 1: Porträt mit unscharfem Hintergrund
    • Einstellung: f/2.8 oder f/4
    • Beschreibung: Wenn Sie ein Porträt aufnehmen möchten und das Motiv vor einem unscharfen Hintergrund hervorheben möchten, verwenden Sie eine große Blende wie f/2.8. Dies sorgt für eine geringe Tiefenschärfe und lenkt den Fokus auf das Gesicht der Person, während der Hintergrund weich wirkt.
  • Beispiel 2: Landschaftsaufnahme mit scharfen Details
    • Einstellung: f/11 oder f/16
    • Beschreibung: Bei Landschaften sorgt eine kleine Blendenöffnung wie f/11 für eine große Tiefenschärfe, sodass alle Details im Bild – von nah bis fern – klar dargestellt werden. Dies ist besonders nützlich, um beispielsweise Berge oder weite Felder in voller Schärfe einzufangen.
  • Beispiel 3: Produktfotografie
    • Einstellung: f/5.6
    • Beschreibung: Für Produktaufnahmen sorgt eine mittlere Blende wie f/5.6 für eine Balance zwischen Schärfe und Hintergrundunschärfe. Das Produkt wird klar abgebildet, während der Hintergrund leicht verschwimmt, was das Motiv in den Mittelpunkt stellt.

3. ISO: Lichtempfindlichkeit und Bildrauschen

Der ISO-Wert steuert die Lichtempfindlichkeit des Sensors. Eine höhere ISO-Einstellung ermöglicht das Fotografieren bei schwachem Licht, kann jedoch Bildrauschen erzeugen, das die Bildqualität beeinträchtigt.

  • Beispiel 1: Aufnahme im Sonnenlicht
    • Einstellung: ISO 100
    • Beschreibung: Bei Aufnahmen im hellen Sonnenlicht wird ISO 100 empfohlen, um ein scharfes, klares Bild ohne Rauschen zu erhalten. Da genügend Licht vorhanden ist, kann ein niedriger ISO-Wert verwendet werden.
  • Beispiel 2: Innenaufnahme bei schwachem Licht
    • Einstellung: ISO 800
    • Beschreibung: In Innenräumen mit wenig natürlichem Licht ist ISO 800 eine gute Wahl, da es das Bild aufhellt, ohne zu viel Rauschen zu erzeugen. Diese Einstellung eignet sich gut für Innenräume wie Restaurants oder Museen.
  • Beispiel 3: Nachtaufnahmen ohne Blitz
    • Einstellung: ISO 3200 oder höher
    • Beschreibung: Wenn Sie nachts ohne Blitz fotografieren, hilft ein hoher ISO-Wert wie 3200, das Bild heller zu machen. Allerdings entsteht dabei oft ein gewisses Bildrauschen. Dies kann in der Nachbearbeitung reduziert werden, ist jedoch immer eine Abwägung zwischen Helligkeit und Bildqualität.

Empfehlung für eine Allround-Einstellung

Wenn Sie nicht genau wissen, welche Einstellung für eine Situation passend ist, kann eine Allround-Einstellung hilfreich sein:

  • Blende: f/5.6
  • Verschlusszeit: 1/125s
  • ISO: 400

Diese Einstellung bietet eine gute Balance für verschiedene Lichtsituationen und Motive. Die Blende f/5.6 sorgt für eine mittlere Tiefenschärfe, sodass das Motiv scharf und der Hintergrund leicht unscharf ist. Die Verschlusszeit von 1/125s reicht für Aufnahmen aus der Hand, ohne dass Bewegungen verwackeln. Der ISO-Wert 400 bietet genug Lichtempfindlichkeit für eine Vielzahl von Szenen, ohne übermäßig Bildrauschen zu erzeugen.

Mit diesen Grundlagen und der empfohlenen Allround-Einstellung sind Sie gut ausgerüstet, um die Kamera in unterschiedlichen Situationen sicher zu verwenden. Mit etwas Übung und dem Wissen über das Belichtungsdreieck wird das Fotografieren schnell intuitiv und die Bildqualität verbessert sich sichtbar.

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